Hopfen beim Bierbrauen: Simcoe
Veröffentlicht: 15. Dezember 2025 um 14:28:26 UTC
Simcoe-Hopfen sind zu einem Eckpfeiler der amerikanischen Craft-Bier-Szene geworden. Er wurde im Jahr 2000 von Yakima Chief Hops eingeführt und ist für seine bitteren und aromatischen Eigenschaften bekannt.
Hops in Beer Brewing: Simcoe

Wichtigste Erkenntnisse
- Simcoe-Hopfen erfüllt eine Doppelrolle: zuverlässige Bitterung und kräftige Aromen.
- Im Hopfenprofil von Simcoe sind harzige, kiefernartige und fruchtige Noten zu erwarten.
- Simcoe-Alpha-Säuren bieten typischerweise eine stabile Bitterkeit für eine breite Palette von Bieren.
- Das Aroma von Simcoe kommt bei der Whirlpool- und Kalthopfung von IPAs und Pale Ales voll zur Geltung.
- Der Artikel bietet praktische Braupläne und Empfehlungen zur passenden Getränkebegleitung für Hobbybrauer und gewerbliche Brauereien.
Überblick über Simcoe®: Ursprung und Entwicklung
Simcoe® tauchte in der Hopfenwelt als YCR 14, eine experimentelle Sorte, auf. Sie wurde von der Select Botanicals Group entwickelt und im Jahr 2000 von Yakima Chief Ranches der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein 1999 eingereichtes Patent nennt Charles Zimmermann als Erfinder und unterstreicht damit die formale Züchtung und die kommerzielle Markteinführung.
Die genaue Abstammung der Simcoe-Rasse ist ein Betriebsgeheimnis, ihre Eltern werden nicht offengelegt. Man geht davon aus, dass sie durch offene Bestäubung entstanden ist, doch der Markenschutz schränkt die Veröffentlichung detaillierter Informationen ein. Aus diesem Grund ist die Öffentlichkeit nicht über ihre vollständige Genealogie informiert.
Nach seiner Markteinführung erfreute sich Simcoe schnell großer Beliebtheit in der Craft- und Heimbrauerszene. Anbauer weiteten ihre Anbauflächen in den USA aus, um die Nachfrage zu decken, während Brauer seine Vielseitigkeit lobten. Seine einzigartige Mischung aus Bitterkeit und Aromen sicherte ihm einen festen Platz unter den modernen amerikanischen Ales.
- Original-Tag: YCR 14
- Entwickler: Select Botanicals Group
- Patenterfinder: Charles Zimmermann
- Veröffentlicht von: Yakima Chief Ranches im Jahr 2000
Die Geschichte von Simcoe verknüpft formale Züchtung mit kommerziellem Erfolg. Die Select Botanicals Group züchtete die Sorte, Yakima Chief Ranches vertrieb sie, und Charles Zimmermann ist mit dem Patent verbunden. Diese Kombination aus Fleiß und Innovation hat Simcoe zu einem interessanten Thema für Anbauer und Brauer gleichermaßen gemacht.
Simcoe-Hopfen
Simcoe-Hopfen ist ein Grundpfeiler der amerikanischen Craft-Brauerei. Die Yakima Chief Ranches besitzen die Sorte, die unter der Bezeichnung YCR 14 mit dem internationalen Hopfencode SIM geführt wird. Charles Zimmermann gilt als Züchter und Erfinder dieser Sorte.
Brauer schätzen Simcoe als vielseitigen Hopfen. Er eignet sich hervorragend zum Bitterhopfen und für späte Zugaben. Der typische Alpha-Säuregehalt liegt zwischen 12 % und 14 %, was eine zuverlässige Bitterkeit ohne dominante Aromabeiträge gewährleistet.
Aroma und Geschmack erinnern an Kiefernharz, Passionsfrucht und Aprikose. Diese Beschreibungen erklären, warum die Eigenschaften des Simcoe-Hopfens in IPAs und aromatischen Pale Ales so geschätzt werden. Der Hopfen verleiht dem Bier sowohl harzige Tiefe als auch spritzige Fruchtnoten.
Gängige Darreichungsformen sind ganze Kegel und Pellets. Einige Brauer verwenden Kryo- oder Lupulinkonzentrate, um das Aroma zu intensivieren und gleichzeitig pflanzliche Bestandteile zu reduzieren. Diese Optionen machen Simcoe vielseitig einsetzbar für Rezeptentwicklung und Handhabung.
- Eigentümer: Yakima Chief Ranches (Yakima Valley Ranches)
- Verwendungszweck: Dual; oft als Simcoe Dual-Purpose-Hopfen bezeichnet.
- Internationaler Code: SIM; Sorten-ID: YCR 14
Simcoe ist eine unverzichtbare Hopfensorte in der US-amerikanischen Craft-Bier-Szene. Dank seines ausgewogenen Gehalts an Alpha-Säuren und seiner unverwechselbaren Aromen eignet er sich für eine Vielzahl von Braustilen. Diese Kombination aus Vielseitigkeit und Charakter sorgt dafür, dass Simcoe häufig verwendet wird.

Aroma- und Geschmacksprofil von Simcoe-Hopfen
Simcoe-Hopfen ist für seine einzigartige Mischung aus harzigen Kiefernoten und lebhaften Fruchtaromen bekannt. Er wird häufig in Single-Hop-Bieren verwendet, wo seine Grapefruitnote und sein holziger Kieferncharakter besonders gut zur Geltung kommen. Diese Kombination ergibt ein unverwechselbares Geschmacksprofil.
Das Geschmacksprofil von Simcoe zeichnet sich durch Noten von Passionsfrucht und tropischen Früchten aus, wodurch IPAs saftig und fruchtig schmecken. Schon geringe Mengen offenbaren Aprikosen- und Beerenaromen und bewahren die harzige Note des Hopfens. Diese Ausgewogenheit ist der Schlüssel zu seinem Reiz.
Wird Simcoe-Hopfen spät im Kochprozess oder als Kalthopfung hinzugegeben, treten seine Passionsfrucht- und Grapefruitnoten deutlicher hervor. Diese Methode verstärkt die Aromen tropischer Früchte, während Kiefernharz und eine feine Würze erhalten bleiben. Es ist eine nuancierte Herangehensweise, die die Komplexität des Hopfens unterstreicht.
Kommerzielle Brauereien wie Great Lakes Brewing und Rogue verwenden Simcoe in ihren Mischungen, um die Fruchtaromen zu intensivieren. Hobbybrauer hingegen setzen auf späte Zugaben, um die perfekte Balance zwischen Kiefer, Zitrusfrüchten und Steinobst zu erzielen. Dies ermöglicht ihnen eine individuellere Gestaltung ihrer Biere.
Simcoe eignet sich ideal, um hopfenbetonten Ales eine spritzige Orangennote zu verleihen oder die harzigen Kiefernaromen zu intensivieren. Sein vielschichtiges Profil mit Grapefruit-Säure, Passionsfrucht-Nuancen, Aprikosen-Aromen und tropischen Fruchtnoten macht es zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner IPA-Rezepte. Es bietet Vielseitigkeit und Tiefe und deckt ein breites Spektrum an Brauvorlieben ab.
Brauwerte und analytische Spezifikationen
Die Brauwerte von Simcoe sind zuverlässig für die Planung von Bitterung und Aromatisierung. Der Alpha-Säuregehalt liegt zwischen 11 % und 15 %, im Durchschnitt bei 13 %. Dadurch eignet sich Simcoe ideal für die Hauptbitterung und erhält einen reinen Hopfencharakter.
Der Anteil an Beta-Säuren ist niedriger und liegt zwischen 3 % und 5 %, im Durchschnitt bei 4 %. Das Alpha-Beta-Verhältnis beträgt typischerweise 2:1 bis 5:1, oft 4:1. Dieses Verhältnis ist ideal für malzbetonte Biere.
Der Cohumulongehalt in Simcoe ist moderat und liegt zwischen 15 % und 21 % der gesamten Alpha-Säuren, im Durchschnitt bei 18 %. Bei hohen Konzentrationen beeinflusst dies die Bitterkeit und die Hopfenschärfe.
Der Gesamtgehalt an ätherischen Ölen liegt zwischen 0,8 und 3,2 ml pro 100 g, im Durchschnitt bei 2 ml. Dies sorgt für einen kräftigen Hopfencharakter, der am besten gegen Ende des Kochvorgangs oder beim Kalthopfen zum Einsatz kommt.
Myrcen ist der Hauptbestandteil der ätherischen Öle und macht 40 bis 50 % der Gesamtmenge aus. Es verleiht ihnen harzige, fruchtige Noten. Diese Noten bleiben erhalten, wenn Myrcen erst spät hinzugefügt oder beim Kalthopfen verwendet wird.
Humulen und Caryophyllen sind wichtige sekundäre Aromastoffe. Der Humulenanteil liegt zwischen 15 % und 20 %, der Caryophyllenanteil zwischen 8 % und 14 %. Sie verleihen Bieren holzige, kräuterartige und würzige Noten.
Geringfügige Bestandteile wie Farnesen und Spuren von Terpenen vervollständigen das Profil. Der Farnesenanteil liegt bei etwa 0–1 %. Andere Terpene wie β-Pinen, Linalool und Geraniol machen 15–37 % der Ölmischung aus und verleihen ihr blumige und zitrusartige Noten.
Simcoe weist einen durchschnittlichen HSI-Wert von 0,268 auf und zählt damit zu den stabilsten Sorten. Die Lagerung ist jedoch entscheidend. Ein gemessener HSI-Wert deutet auf einen Verlust der Alpha-Aktivität von 27 % nach sechs Monaten bei 20 °C hin. Frischer Hopfen ist für ein besonders intensives Aroma unerlässlich.
Die praktischen Schlussfolgerungen sind eindeutig. Ein hoher Gehalt an Alpha-Säuren (Simcoe-Wert) eignet sich hervorragend zum Bitterhopfen. Der hohe Myrcenanteil unterstützt saftige oder harzige Aromen, wenn er spät zugegeben oder zum Kalthopfen verwendet wird. Um die besten sensorischen Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie den HSI-Wert stets überwachen und die Pellets kühl und dunkel lagern, um ätherische Öle wie Myrcen, Humulen und Caryophyllen zu erhalten.

Wie man Simcoe im Kochtopf und Whirlpool verwendet
Simcoe ist ein vielseitiger Hopfen, der für seine Bitterkeit und sein Aroma geschätzt wird. Mit einem Gehalt von 12–14 % Alpha-Säuren eignet er sich ideal zum Bitteren. Eine frühe Zugabe während des Kochens fördert die Isomerisierung dieser Säuren und sorgt so für ein ausgewogenes Aroma. Die Hopfenmenge sollte je nach gewünschtem IBU-Wert und den lokalen Hopfenverwertungskurven angepasst werden.
Berücksichtigen Sie den Alpha-Wert und den Hopfenlagerindex für jedes Jahr. Frischer Hopfen oder aktuelle Labordaten sind für eine präzise Planung unerlässlich. Beim Wechsel zwischen Kryo- und Lupulinprodukten müssen die Gewichte umgerechnet werden, um die Genauigkeit zu gewährleisten.
Späte Hopfengaben bewahren die flüchtigen Öle, die für die Zitrus-, Kiefern- und Steinobstnoten verantwortlich sind. Die Zugabe von Hopfen in den letzten 5–15 Minuten des Kochens trägt dazu bei, mehr Aroma zu erhalten und gleichzeitig den Geschmack zu intensivieren. Der Zeitpunkt ist entscheidend, da längeres Kochen den Gesamtgehalt an Ölen reduzieren und somit das endgültige Aroma beeinträchtigen kann.
Nach dem Abkühlen sollte ein kontrollierter Whirlpool verwendet werden, um das Aroma ohne übermäßigen Verlust zu extrahieren. Eine 10- bis 30-minütige Ruhezeit bei 70–82 °C (160–180 °F) sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Extraktion und Aromaerhalt. Diese Methode gewährleistet ein lebendiges Hopfenaroma bei minimaler Isomerisierung.
Berücksichtigen Sie die Hopfenausnutzung bei der Planung späterer Hopfengaben. Mit kürzerer Kochzeit sinkt die Ausnutzung, daher sollte die Menge der späteren Zugaben erhöht werden, um eine messbare Bitterkeit zu erzielen. Ausnutzungsdiagramme helfen, die Isomerisierung durch jede Zugabe abzuschätzen.
Whirlpool-Techniken und die Produktwahl haben einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis. Simcoe-Hopfen aus ganzen Dolden sorgt für klassische Komplexität, während Kryo- oder Lupulin-Konzentrate in Whirlpool- und Kalthopfungsphasen effizienter für die Aromatisierung sind. Um konsistente Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie kleine Chargen testen und die Mengen anhand der im Labor ermittelten Alpha- und HSI-Werte skalieren.
- Zum Bitterstoff: Zugaben zu Beginn des Kochens, Verwendung von Alpha-%- und Ausnutzungskurven.
- Für mehr Geschmack: 10–20 Minuten vor Ende der Kochzeit hinzufügen.
- Für ein angenehmes Aroma: Flamme ausschalten oder Simcoe-Whirlpool bei 160–180°F für 10–30 Minuten.
- Für konzentriertes Aroma: Lupulin-/Kryoprodukte für Whirlpool-Hopping in Simcoe in Betracht ziehen.
Verfolgen Sie den Hopfeneinsatz anhand des Alpha-Säuregehalts, des HSI-Werts und der Chargennotizen. Kleine Anpassungen bei Zeitpunkt und Menge der Hopfengabe können die wahrgenommene Bitterkeit und das Aroma deutlich verändern. Führen Sie Aufzeichnungen, um zukünftige Brauprozesse zu optimieren und die theoretische Hopfenverwendung in die Praxis umzusetzen.
Trockenhopfen mit Simcoe
Simcoe ist eine Top-Wahl für das Kalthopfen von American IPAs und Double IPAs. Sie wird pur für Single-Hop-Experimente verwendet oder mit anderen Sorten gemischt, um Kiefern-, Zitrus- und Harznoten zu verstärken. Diese Sorte verleiht Bieren fruchtige Aromen und bewahrt gleichzeitig eine dezente, würzige Note.
Die Wahl des Formats hängt von der gewünschten Intensität und dem Budget ab. Hopfenpellets gewährleisten eine gleichmäßige Extraktion. Kryo- und Lupulin-Simcoe hingegen konzentrieren das Aroma und reduzieren pflanzliche Bestandteile. Für eine vergleichbare Aromawirkung benötigt man die Hälfte des Gewichts an Kryo- oder Lupulin-Hopfenpellets.
Erstellen Sie einen detaillierten Zeitplan für das Kalthopfen unter Berücksichtigung des Bierstils und der Tanktemperatur. Kurze Ruhezeiten von 24–72 Stunden eignen sich für feine Pale Ales. Für kräftige IPAs empfiehlt sich ein längerer Kontakt von bis zu 7 Tagen. Überprüfen Sie regelmäßig das Aroma, um grasige oder pflanzliche Fehlgeschmäcker zu vermeiden.
- Einstufiges Kalthopfen: Geben Sie den Hopfen kurz vor dem Umfüllen in den hellen Tank hinzu, um ein sauberes Aroma zu erzielen.
- Stufenweise Hinzufügungen: Aufteilung in zwei Hinzufügungen (zum Beispiel Tag 3 und Tag 7), um die Komplexität zu erhöhen.
- Simcoe DDH: Doppeltes Kalthopfen kann bei gezielter Anwendung Frucht- und Harzaromen intensivieren.
Passen Sie die Dosierung an, wenn Sie Lupulin Simcoe oder Produkte wie Cryo/LupuLN2 und Lupomax verwenden. Diese Konzentrate enthalten mehr Öl pro Gramm. Beginnen Sie mit einer kleinen Menge, probieren Sie nach 48–72 Stunden und geben Sie bei Bedarf im Rahmen eines gestaffelten Dosierungsplans mehr hinzu.
Simcoe sollte mit komplementären Hopfensorten kombiniert werden, um harzige oder würzige Noten abzumildern. Zitrusbetonte Sorten wie Citra oder El Dorado können harzige Aromen abrunden. Wird Simcoe als Haupthopfen zum Kalthopfen verwendet, sollten die Zugaben im Whirlpool minimal gehalten werden, um die flüchtigen Aromen zu erhalten.
Die Verpackungsqualität ist entscheidend für den Aromaerhalt. Frischer, vakuumverpackter Hopfen bewahrt die ätherischen Öle während Lagerung und Transport. Für gleichbleibende Ergebnisse sollten Sie Hopfen von vertrauenswürdigen Lieferanten beziehen und einen Hopfenwechselplan einhalten, der auf Ihren gewünschten Bierstil abgestimmt ist.
Hopfenpaarungen und Mischungen mit Simcoe
Simcoe ist vielseitig und harmoniert gut mit einer Vielzahl von Hopfensorten. Sowohl beim Heimbrauen als auch bei kommerziellen Rezepten wird er häufig mit Citra, Amarillo, Centennial, Mosaic, Chinook und Cascade kombiniert. Diese Kombinationen ermöglichen es Brauern, Biere mit einem Schwerpunkt auf Zitrusfrüchten, tropischen Früchten, Harz oder Kiefer zu kreieren.
Für saftige und fruchtbetonte IPAs ist Simcoe in Kombination mit Citra, Mosaic und Amarillo eine hervorragende Wahl. Diese Kombination verstärkt tropische und Steinobst-Aromen, während Simcoe eine harzig-harzige Note beisteuert. Die Kombination von Citra und Simcoe wird oft hervorgehoben, um das lebendige, fruchtige Hopfenprofil des Bieres zu betonen.
Für ein klassisches West Coast IPA mischt man Simcoe mit Chinook, Centennial und Cascade. Diese Hopfensorten betonen Harz-, Grapefruit- und Kiefernaromen. Brauer sollten höhere Hopfengaben beim späten Brauen und beim Kalthopfen verwenden, um Bitterkeit und Aroma zu intensivieren.
In Mischungen, in denen Komplexität erwünscht ist, sollte Simcoe sparsam eingesetzt werden. Die Kombination mit Willamette oder edlen Hopfensorten verleiht dem Malz subtile Gewürz- und Holznoten, ohne es zu überdecken. Diese Vorgehensweise eignet sich ideal für Amber Ales und Saisons, die eine feine Zitrus- oder Kiefernnote benötigen.
- Strategie für ein saftiges IPA: Citra + Mosaic + Simcoe.
- Harzreiche Westküste: Chinook + Centennial + Simcoe.
- Komplexität mit Zurückhaltung: Simcoe + Willamette oder edle Hopfensorten.
Bei der Auswahl von Hopfensorten für die Mischung mit Simcoe sollten Alpha-Säuregehalt, Ölzusammensetzung und Zeitpunkt der Hopfengabe beachtet werden. Frühe Hopfengaben im Sudkessel tragen zur Bitterkeit bei, während Whirlpool-Hopfen die Aromenvielfalt verstärkt. Die Kalthopfung mit Citra-Simcoe-Mischungen erzeugt das intensivste Aroma. Durch Anpassung des Hopfenverhältnisses lässt sich das Gleichgewicht zwischen Zitrus- und Harznoten verändern.
Um neue Simcoe-Mischungen zu verfeinern, sollten kleine Pilotchargen getestet werden. Dieser Ansatz ermöglicht es Brauern, die Wechselwirkung des Hopfens mit ihrem spezifischen Wasserprofil und der jeweiligen Hefesorte zu verstehen. Die detaillierte Dokumentation von Dosierung und Zeitpunkt kann die zukünftige Rezeptentwicklung optimieren und sicherstellen, dass der gewünschte Charakter erreicht wird.
Bierstile, die Simcoe präsentieren
Simcoe glänzt in hopfenbetonten Ales, in denen seine Noten von Kiefer, Grapefruit und Harz voll zur Geltung kommen. Klassische American Pale Ales bieten eine ideale Grundlage für Simcoe Pale Ale-Rezepte. Diese Rezepte vereinen Malzfrische mit kräftigem Hopfencharakter.
Pale Ale und IPA sind die Hauptstile, bei denen Simcoe im IPA besonders zur Geltung kommt. Brauer von Great Lakes, Rogue und Full Sail verwenden es häufig in ihren Flaggschiffbieren. Dadurch werden seine Zitrus- und Kiefernaromen optimal präsentiert.
Double IPAs und New England IPAs profitieren von einer intensiven Kalthopfung. Ein Simcoe DDH IPA zeichnet sich durch saftige, harzige Aromen und eine sanfte Bitterkeit aus. Other Half und Hill Farmstead sind Beispiele, bei denen Simcoe die Hauptrolle in der Hopfenmischung spielt und für ein lebendiges, harziges Geschmacksprofil sorgt.
Single-Hop-Versuche eignen sich hervorragend, um eine einzelne Hopfensorte zu untersuchen. Ein mit Simcoe gebrautes Bier mit nur einer Hopfensorte ermöglicht es, deren tropische, harzige und zitrusartige Aromen leicht zu beurteilen. Dies geschieht ohne Überdeckung durch andere Sorten.
- Am besten geeignet für: Simcoe Pale Ale, American IPA, Double IPA.
- Fokus auf Kalthopfung: Simcoe DDH IPA und hopfenbetonte New England Styles.
- Experimentelle Anwendungen: Single-Hop-Ales, Fresh-Hop-Saisons und Dry-Lagged Lagers.
Simcoe eignet sich besonders für Lagerbiere oder Biere mit gemischter Gärung, wenn Sie einen Kontrast von kräftigen Kiefern- oder Zitrusnoten wünschen. Dieser Kontrast bildet einen Kontrast zu reinem Malz oder dem typischen Aroma wilder Hefen. Kleine Zugaben können die Komplexität erhöhen, ohne das Grundbier zu überdecken.
Bei der Rezeptentwicklung sollte Simcoe als dominante späte oder Kalthopfung eingesetzt werden, um ein intensives Aroma zu erzielen. Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass Biere, bei denen Simcoe in IPA- oder Pale-Ale-Varianten verwendet wird, ihren unverwechselbaren und einprägsamen Charakter behalten.

Alternativen und Ersatzstoffe für Simcoe
Wenn Simcoe nicht verfügbar ist, wählen Sie Alternativen, die der gewünschten Rolle des Hopfens im Rezept entsprechen. Für Bitterkeit und ein klares Alpha-Säureprofil eignen sich Magnum-Alternativen gut. Brauer greifen oft zu Magnum wegen seines neutralen Charakters, des hohen Alpha-Säuregehalts und der vorhersehbaren Extraktion.
Für einen harzigen, kiefernartigen Körper und eine ausgeprägte Bitterkeit kann Summit als Alternative zu Simcoe wirksam sein. Summit weist ähnliche, spritzige Zitrusnoten und eine starke Bitterkeit auf und ist daher ein praktischer Ersatz, wenn ein vergleichbares Strukturelement benötigt wird.
Um fruchtige, tropische und zitrusbetonte Aromen zu erzielen, eignen sich Hopfensorten wie Citra, Mosaic oder Amarillo. Diese Hopfensorten ahmen die spritzige, fruchtige Seite von Simcoe nach und sorgen für ein intensives Aroma, wenn sie spät im Sudkessel oder beim Kalthopfen verwendet werden.
Wer Hopfensorten wie Simcoe für Kiefernaromen und den typisch amerikanischen Charakter benötigt, ist mit Chinook und Centennial gut beraten. Cascade liefert eine leichtere Grapefruitnote, die sich teilweise mit dem Profil von Simcoe überschneidet und sich daher für helle Ales und American Pale Ales eignet.
- Rolle: Bitterkeit – Magnum als Ersatz oder Summit als Alternative zu Simcoe in Betracht ziehen, Anpassung an Alpha-Säuren.
- Rolle: fruchtiges Aroma – für stärkere tropische und Zitrusnoten Citra, Mosaic, Amarillo verwenden.
- Rolle: Kiefer/Harz – wählen Sie Chinook, Centennial oder Columbus für einen körperreichen und harzigen Ton.
Kommerzielle Mischungen und viele Rezepte verwenden Simcoe anstelle von Mosaic, Citra und Ekuanot oder kombinieren diese, um eine ähnliche fruchtige oder harzige Balance zu erzielen. Beim Ersetzen von Simcoe sollte die Zugabemenge anhand des Alpha-Säuregehalts und der Aromaintensität angepasst werden, um die Balance zu wahren.
Praktischer Hinweis: Wählen Sie den Hopfenersatz passend zur Funktion des Hopfens. Verwenden Sie Bitterhopfen für die ersten Hopfengaben und Hopfen mit hohem Alpha-Säuregehalt für die Bitterkeit (IBU). Aromatische Hopfensorten mit niedrigem Alpha-Säuregehalt eignen sich für die späten Hopfengaben und das Kalthopfen. Kleine Testmengen helfen, die richtigen Mengen vor der Vergrößerung des Produktionsvolumens zu ermitteln.
Verfügbarkeit, Formate und Kauftipps
Simcoe-Hopfen ist bei zahlreichen Anbietern in den USA und online erhältlich. Sie finden ihn als Simcoe-Pellets, Simcoe-Lupulin oder Simcoe Cryo. Erntejahr, Alpha-Säure-Wert und Preis variieren je nach Anbieter. Es empfiehlt sich, Angebote für die Ernten 2024, 2023, 2022 und früher zu prüfen.
Die Packungsgrößen reichen von kleinen Mengen für Hobbybrauer bis hin zu Großmengen. Yakima Valley Hops bietet Packungsgrößen von 2 oz, 8 oz, 16 oz, 5 lb und 11 lb an. Zur Standardverpackung werden Mylar-Folienbeutel, Vakuumverpackungen und mit Stickstoff gespülte Behälter verwendet, um die Frische zu bewahren.
Cryo und Lupulin eignen sich ideal für aromatische Biere, da sie konzentrierte Öle mit weniger Pflanzenbestandteilen liefern. Sie werden in etwa der halben Menge der Pellets verwendet, um eine vergleichbare Wirkung zu erzielen. Lupulin ist besonders gut für die Whirlpool- und Kalthopfung geeignet und verleiht dem Bier ein intensives Aroma und Klarheit.
- Prüfen Sie vor dem Kauf von Simcoe-Hopfen das Erntejahr und den im Labor getesteten Alpha-Säure-Gehalt.
- Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollten Sie vakuumversiegelte oder mit Stickstoff gespülte Verpackungen bevorzugen.
- Hopfen sollte nach Erhalt sofort kühl und dunkel gelagert werden, um die ätherischen Öle zu erhalten.
Bei Bestellungen größerer Mengen sollten Sie sich vergewissern, dass der Lieferant einen guten Ruf genießt und zuverlässig liefert. Zu den vertrauenswürdigen Anbietern gehören Yakima Valley Hops, Yakima Chief Ranches und Hopsteiner. Achten Sie auf klare Richtlinien zu Zahlung, Sicherheit und Rückgabe, um Qualitätseinbußen oder Lieferverzögerungen zu vermeiden.
Bei aromaintensiven Hopfenzusätzen empfiehlt sich ein Kostenvergleich pro Unze zwischen Simcoe-Pellets und Konzentraten. Simcoe Cryo oder Lupulin reduzieren den pflanzlichen Widerstand beim Kalthopfen und sorgen so für ein reineres Aroma. Dadurch sind sie für viele Brauer wirtschaftlich.
Prüfen Sie die Verpackung bei Ankunft. Unversehrte, vakuum- oder stickstoffversiegelte Mylar-Beutel deuten auf eine gute Hopfenverpackung hin. Falls Alpha-Säurewerte angegeben sind, notieren Sie diese für Rezeptanpassungen und Reifeprognosen.
Sowohl kleinere Einkäufe im Einzelhandel als auch Direktkäufe beim Lieferanten sind möglich. Achten Sie beim Kauf von Simcoe-Hopfen auf die Braumenge, die Lagerkapazität und die gewünschte Aromakonzentration.

Hinweise zu Agronomie und Hopfenanbau für Simcoe
Simcoe ist eine früh- bis mittelfrühe Hopfensorte, die sich gut mit dem US-amerikanischen Hopfenanbauplan vereinbaren lässt. Die Ernte kann für die meisten Aromaparzellen Mitte bis Ende August beginnen. Dieser Zeitpunkt ist entscheidend, um die höchste Ölkonzentration während der Simcoe-Ernte zu erzielen.
Die kommerziellen Erträge der Simcoe-Rebsorte liegen laut Studien zwischen 1.040 und 1.130 kg pro Acre (2.300–2.500 lb/acre). Diese Werte haben zu einer Ausweitung der Anbaufläche im pazifischen Nordwesten beigetragen. Anfang der 2020er-Jahre zählte Simcoe zu den meistangebauten Reissorten in den USA.
Simcoe weist eine moderate Mehltauresistenz auf, wodurch der Krankheitsdruck im Vergleich zu stark anfälligen Sorten reduziert wird. Standardmäßige integrierte Schädlingsbekämpfung und Maßnahmen zur Kronenpflege sind unerlässlich. Sie tragen dazu bei, die Ranken und Zapfen während feuchter Perioden zu schützen.
Das Nachernteverhalten von Simcoe-Hopfen ist günstig für die Lagerstabilität und weist einen guten HSI-Wert auf. Dies ermöglicht eine längere Haltbarkeit, wenn der Hopfen zeitnah verarbeitet wird. Sorgfältige Handhabung, schnelles Darren und Kühllagerung verbessern zusätzlich den Aromaerhalt und die Ölkonservierung nach der Ernte.
Das Schutzmanagement der Select Botanicals Group und der Yakima Chief Ranches gewährleistet, dass Simcoe eine geschützte Marke bleibt. Lizenzierung und zertifiziertes Pflanzenmaterial garantieren die genetische Konsistenz für Anbauer, die Simcoe USA-Hopfen anbauen.
- Pflanzhinweis: Frühe bis mittlere Reife erleichtert die Anbauplanung und eignet sich für Fruchtfolgen mit zwei Anbauzyklen.
- Krankheitsbekämpfung: Eine moderate Resistenz gegen Simcoe-Mehltau verringert das Risiko, beseitigt aber nicht die Notwendigkeit der regelmäßigen Kontrollen.
- Nach der Ernte: Schnelle Verarbeitung und Kühllagerung erhalten die Qualität und maximieren den Ertragswert von Simcoe.
Rezeptbeispiele und praktische Braupläne mit Simcoe
Simcoe kann ein ganzes Bier allein prägen. Kommerzielle Single-Hop-Biere wie das Temescal Simcoe IPA, das Hill Farmstead Simcoe Single Hop Pale Ale und das Other Half DDH Simcoe Chroma beweisen seine Ausdruckskraft. Für Hobbybrauer vereinfacht ein Rezept mit Simcoe als einziger Hopfensorte die Abstimmung der Alpha-Säuren und des Hopfengabezeitpunkts. Es hebt Aromen von Kiefer, Harz und tropischen Früchten hervor.
Nutzen Sie diese praktischen Tabellen als Ausgangspunkt. Passen Sie sie an den gemessenen Alpha-Säuregehalt (AS) und das Produktformat an. Überprüfen Sie die Laborwerte und berechnen Sie die Bitterkeit neu, wenn Sie den Lieferanten wechseln.
Single-Hop Simcoe APA – Ziel-Alkoholgehalt 5,5 % vol.
- Bitterung: 60 min mit Simcoe bei angepasster Säurekonzentration, um den Ziel-IBU-Wert zu erreichen (12–14% Säurekonzentration üblich).
- Geschmack: 10 Minuten später Hopfengabe, um die Zitrus- und Harznoten zu erhalten.
- Whirlpool: 10–20 Minuten bei etwa 170°F; befolgen Sie einen klaren Simcoe Whirlpool-Zeitplan, um das Aroma zu fördern, ohne die Öle zu entfernen.
- Kalthopfung: 3–5 g/L für 3–5 Tage; für Lupulinkonzentrate Pellets oder Cryo in etwa halber Gewichtsmenge verwenden.
DDH Simcoe IPA – Ziel 7,0 % ABV
- Bitterung: Minimale frühe Zugabe; verwenden Sie einen neutralen Bitterhopfen, wenn Sie eine reinere Bitterkeit wünschen, oder eine kleine Menge Simcoe für Kontinuität.
- Whirlpool: 20 Minuten bei 165–175 °F mit starkem Simcoe Cryo für eine intensive Aromaentfaltung; befolgen Sie ein genaues Simcoe Whirlpool-Programm, um die empfindlichen Terpene zu schützen.
- Doppeltes Kalthopfen: Erste Gabe am 3. Tag mit 2–3 g/l, zweite Gabe am 7. Tag mit 2–3 g/l; Gesamtkontaktzeit 3–5 Tage. Dieses Kalthopfen-Schema von Simcoe erzeugt eine Kombination aus hellen und harzigen Aromen.
- Bei Verwendung von Kryokonservierung oder Lupulin sollte das Gewicht im Vergleich zu Pellets etwa halbiert werden, um eine ähnliche Aromawirkung zu erzielen.
Bei der Umstellung von Pellets auf Kryo- oder Lupulinhopfen sollten die Whirlpool- und Kalthopfenmengen um etwa 50 % reduziert werden. Dies führt zu einer höheren Alpha-Konzentration und einem höheren Ölgehalt in den Konzentraten.
Achten Sie auf die Ausrüstung und den Prozess. Die Hopfenausbeute variiert je nach Kesselgeometrie, Kochintensität und Würze-pH-Wert. Halten Sie die Temperatur während des Whirlpools und der Maischegärung gemäß dem Simcoe-Whirlpool-Schema konstant, um die Aromastoffe zu schützen.
- Messen Sie die Alpha-Säure für jede Charge und berechnen Sie die IBUs vor der Zugabe neu.
- Verwenden Sie einen Hopfenverwertungsrechner, der die Größe Ihres Gefäßes und die Kochintensität berücksichtigt.
- Protokollieren Sie die Gewichte des nassen und trockenen Hopfens, die Kontaktzeiten und die Temperaturen, damit wiederholte Chargen übereinstimmen.
Diese Vorlagen eignen sich für viele Simcoe-Rezepte und können bei der Kombination mit Citra, Mosaic, Cascade, Ekuanot oder Willamette angepasst werden. Passen Sie die Zugaben anhand der abgemessenen Aminosäuren, der gewünschten Bitterkeit und der Verwendung von Pellets oder konzentriertem Lupulin an, um gleichbleibende Ergebnisse zu erzielen.
Abschluss
Simcoe-Hopfen, eine in den USA markenrechtlich geschützte Sorte (YCR 14), die im Jahr 2000 eingeführt wurde, bietet eine einzigartige Mischung aus hohem Alpha-Säuregehalt – typischerweise 12–14 % – und einem komplexen Aroma. Dieses umfasst Noten von Kiefer, Grapefruit, Passionsfrucht, Aprikose und tropischen Aromen. Durch ihre vielseitige Verwendbarkeit eignet sie sich ideal sowohl zum Bitterhopfen als auch für späte Hopfengaben und bietet Brauern somit Flexibilität bei der Rezeptgestaltung.
Beim Brauen ist es wichtig, beim Hopfenkauf auf den Alpha-Säuregehalt und den Lagerstabilitätsindex (HSI) zu achten. Kryo- oder Lupulinpräparate können das Aroma verstärken, ohne pflanzliche Noten einzubringen. In Kombination mit Hopfensorten wie Citra, Mosaic, Amarillo, Centennial, Chinook und Cascade lassen sich Biere mit Zitrus-, tropischen oder harzigen Aromen kreieren.
Simcoe-Hopfen eignet sich am besten für die frühe Bitterung beim Kochen sowie für späte Hopfengaben im Whirlpool oder beim Kalthopfen. Er kommt in IPAs, Double IPAs, Pale Ales und Bieren mit nur einer Hopfensorte besonders gut zur Geltung. Die Einhaltung der Whirlpool-Zeiten und der doppelten Kalthopfen-Pläne ist entscheidend, um die flüchtigen Ester zu erhalten und deren Wirkung im fertigen Bier zu maximieren.
Im Markt- und Agronomiebereich wird Simcoe in den Vereinigten Staaten weit verbreitet angebaut und erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei kommerziellen Anbauern und Hobbybrauern. Seine gute Lagerstabilität und moderate Krankheitsresistenz gewährleisten eine kontinuierliche Versorgung. Dies macht Simcoe-Hopfen zu einer zuverlässigen Wahl für Brauer, die ihren Bieren ein kräftiges, komplexes Hopfenaroma verleihen möchten.
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