Hopfen beim Bierbrauen: Bullion
Veröffentlicht: 13. November 2025 um 20:40:56 UTC
Bullion-Hopfen zeichnet sich beim Bierbrauen durch seine Vielseitigkeit und seinen doppelten Verwendungszweck aus. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Wye College gezüchtet und auf den Markt gebracht und später in Sortenlisten des USDA/ARS dokumentiert. Dieser Hopfen wird sowohl zum Bitteren als auch zum Aromatisieren eingesetzt und beweist damit seine Anpassungsfähigkeit.
Hops in Beer Brewing: Bullion

Diese kurze Einführung stellt den Bullion-Hopfen vor und gibt einen Überblick über die Inhalte des Artikels. Brauer finden hier Hintergrundinformationen zu Herkunft und Abstammung, botanischen und agronomischen Eigenschaften sowie übersichtliche Daten zu den Alpha-Säuren und anderen Brauwerten von Bullion.
Die Leser erfahren außerdem mehr über die Aromaeigenschaften von Bullion – Noten, die oft als dunkle Früchte, schwarze Johannisbeere und Gewürze beschrieben werden – und erhalten praktische Tipps zum Brauen mit Bullion. Die folgenden Abschnitte behandeln bewährte Verfahren, Rezeptideen, Lagerung und Umgang mit Lupulin, Verfügbarkeit und Sortenpflege.
Wichtigste Erkenntnisse
- Bullion-Hopfen ist eine vielseitig einsetzbare Sorte, die sowohl zum Bitterhopfen als auch zur Aromatisierung geeignet ist.
- Historische Zuchtaufzeichnungen des Wye College und des USDA/ARS geben Aufschluss über Bullions Abstammung und Eigenschaften.
- Die enthaltenen Alpha-Säuren machen es für eine kräftige Bitterung geeignet und verleihen ihm gleichzeitig Aromen dunkler Früchte.
- Der Artikel behandelt Anbau, Lagerung, Alternativen und Beispiele aus der Praxis beim Brauen.
- Praktische Tipps helfen Brauern, Lupulin zu erhalten und das Aroma von Bouillon in Rezepten optimal zu nutzen.
Ursprung und Geschichte der Bullion-Hopfen
Die Hopfensorten Bullion entstanden durch Züchtung am Wye College in England. Sie wurden als Schwestersorte von Brewer's Gold aus einem Wildhopfensteckling aus Manitoba, Kanada, entwickelt. Die Züchter verwendeten für ihre Arbeit Material namens WildManitoba-Hopfen BB1.
Die Geschichte des Bullion-Hopfens, von der experimentellen Anwendung bis hin zur kommerziellen Nutzung, begann 1919. Offiziell wurde er 1938 für Anbauer und Brauer freigegeben. Sein hoher Gehalt an Alpha-Säuren und Harz machte ihn bis Mitte der 1940er Jahre zu einer bevorzugten Bitterhopfensorte im professionellen Brauwesen.
Wye College Bullion spielte eine entscheidende Rolle im Brauwesen des 20. Jahrhunderts. Er sorgte für eine gleichbleibende Bitterkeit und eine kompakte Doldenstruktur. Seine Herkunft und Verbreitung sind in Hopfensortenregistern und Aufzeichnungen des USDA/ARS dokumentiert.
Mitte der 1980er-Jahre ging die kommerzielle Produktion von Bullion-Hopfen zurück. Brauer wandten sich Super-Alpha-Sorten mit höherem Alpha-Säuregehalt und besserer Lagerstabilität zu. Diese Umstellung verringerte die Nachfrage nach älteren Sorten wie Bullion.
In der heutigen Craft-Bier-Szene erfreut sich Bullion-Hopfen wieder wachsender Beliebtheit. Kleine Brauereien und spezialisierte Anbauer verwenden ihn für traditionelle Biere und experimentelle Sude. Wye College Bullion ist nach wie vor in Hopfendatenbanken gelistet, und einige Lieferanten halten kleine Mengen für Brauer bereit, die Wert auf historischen Charakter legen.
Botanische und agronomische Merkmale
Der Wuchs der Hopfensorte „Bulkion“ ist kräftig und schnell. Bereits früh in der Saison bildet sie hohe Ranken. Die Pflanzen bilden zahlreiche Seitentriebe und entwickeln sich nach dem Anbinden rasch. Dies ist ideal für Anbauer, die eine schnelle Etablierung wünschen.
Die Zapfen sind mittelgroß bis klein und von kompakter bis mittlerer Dichte. Schwere Zapfen erhöhen das Erntegewicht. Dies erklärt die berichteten Erträge von rund 2.000–2.400 kg pro Hektar für Barion. Die Sammler weisen darauf hin, dass die dichten, schweren Zapfen die Handernte trotz des hohen Ertrags pro Hektar mühsam machen können.
Diese Sorte reift früh. Dadurch können Landwirte die Spalierfläche früher freimachen. Bullion eignet sich daher auch für engere Fruchtfolgen. Die frühe Reife ist von Vorteil, wenn sie mit Feldarbeiten im Spätsommer kombiniert wird oder wenn Erntezeiträume für mehrere Sorten koordiniert werden müssen.
- Verwendungszweckklassifizierung: Zweizwecksorte, geeignet zum Bitterwerden und für späte Zugaben aufgrund der festen Zapfen und des Harzprofils.
- Lagerfähigkeit und Ernteaufwand: schlechte Lagerstabilität; die Ernte ist hinsichtlich des Gewichts effizient, aber die manuelle Pflückung gestaltet sich schwierig.
Der Anbau von Goldruten erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich Bodenfruchtbarkeit und Kronenmanagement. Dies maximiert den Zapfenansatz und minimiert den Krankheitsdruck. Anbauer, die auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung und den rechtzeitigen Einsatz von Spalierhilfen achten, erzielen in der Regel eine bessere Gleichmäßigkeit der Ernte und höhere Erträge.
Die Anfälligkeit von Hopfen ist ein wichtiges Problem. Die Sorte zeigt eine mittlere Resistenz gegen Falschen Mehltau und eine hohe Resistenz gegen Verticillium-Welke. Sie bleibt jedoch sehr anfällig für viele Hopfenviren. Dieser Faktor hat in der Vergangenheit die kommerziellen Anbauflächen eingeschränkt und erfordert strenge Hygienemaßnahmen im Feld.
Chemisches Profil und Brauwerte
Der Gehalt an Alpha-Säuren in Bullion variiert historisch gesehen zwischen 5,3 % und 12,9 %. Die meisten Quellen weisen einen Durchschnittswert von etwa 8,9 % auf. Dadurch eignet sich Bullion hervorragend für helle Ales und dunkle Biere und sorgt für eine kräftige Bitterkeit.
Der Beta-Säuregehalt in Rohmilch liegt zwischen 3,7 % und 6,5 %, im Durchschnitt bei etwa 5,0 % bis 5,5 %. Das Alpha/Beta-Verhältnis beträgt üblicherweise etwa 2:1. Es kann jedoch je nach Ernte und Terroir zwischen 1:1 und 3:1 schwanken.
Der Co-Humulon-Gehalt in Bullion ist bemerkenswert hoch. Er liegt zwischen 39 % und 50 % der Alpha-Fraktion. Dieser hohe Co-Humulon-Gehalt trägt zu einer festeren, etwas schärferen Bitterkeit bei, insbesondere bei höherer Dosierung.
Der Gesamtölgehalt von Bullion liegt im Allgemeinen zwischen 1,0 und 2,7 ml pro 100 g Hopfen. Viele Durchschnittswerte liegen bei etwa 1,5 ml/100 g. Dieser Gesamtölgehalt beeinflusst sowohl die Geschmacksentwicklung als auch die Wirkung des Hopfens bei späten Koch- und Whirlpool-Zugaben.
- Myrcen ist oft das am häufigsten vorkommende Öl, in der Regel etwa 40–55 %, und ist für harzige, zitrusartige und fruchtige Noten verantwortlich.
- Der Humulenanteil liegt üblicherweise zwischen 15% und 30% und trägt zu einem holzigen und würzigen Charakter bei, der sich gut bei mittleren und späten Zugaben eignet.
- Caryophyllen tritt in einer Konzentration von etwa 9–14 % auf und verleiht dem Gericht pfeffrige und kräuterartige Noten.
- Farnesen ist in vernachlässigbaren Mengen bis gar nicht vorhanden. Geringfügige Öle wie β-Pinen, Linalool und Geraniol treten in kleinen Mengen auf und variieren von Charge zu Charge.
Für Brauer, die einen vielseitig einsetzbaren Hopfen suchen, ist Bullion mit seinem mittleren bis hohen Alpha-Säuregehalt und dem beträchtlichen Anteil an Myrcen und Humulen ideal. Diese Sorte eignet sich zum Bitterhopfen und bietet gleichzeitig würzige und fruchtige Aromen während des mittleren und späten Kochvorgangs.
Geschmacks- und Aromaprofil von Bullion-Hopfen
Das Geschmacksprofil von Bullion wird von einem spritzigen Johannisbeeraroma dominiert. Noten von dunklen roten Früchten wie Johannisbeere und Brombeere sind deutlich wahrnehmbar. Diese Aromen heben sich von einer würzigen Basis ab.
Das Aroma von Bullion-Hopfen ist komplex und weist würzige und kräuterartige Noten auf. Diese bilden einen Kontrast zur Fruchtigkeit. Bei später Zugabe während des Kochens oder als Kalthopfung treten Frucht und Würze stärker hervor.
Die Zugabe von Würze und dunklen Früchten im mittleren bis späten Stadium des Brauprozesses offenbart eine harmonische Kombination. Brauer beschreiben einen vielschichtigen Geschmack: dunkle Früchte im Vordergrund, Würze in der Mitte und ein Hauch von Zitrusfrüchten im Abgang.
Durch die Zugabe von Zutaten zu Beginn des Kochvorgangs wird die Brühe bitterer. Diese Bitterkeit kann aufgrund des Gehalts an Alpha-Säuren und Co-Humulon von manchen als grob oder herb empfunden werden.
- #black_currant ist ein häufig verwendeter Hashtag für diese Sorte.
- Erdige und kräuterartige Noten verleihen Tiefe, ohne die Fruchtaromen zu überdecken.
- Die Verwendung des richtigen Zeitpunkts verändert das Gleichgewicht zwischen harziger Bitterkeit und aromatischem Hopfenaroma dunkler Früchte.
Bei Bieren mit Fokus auf Aroma empfiehlt sich die späte Hopfengabe oder das Kalthopfen. Dadurch werden das Aroma des Bullion-Hopfens und die Noten von schwarzen Johannisbeeren hervorgehoben. Für Biere, die mehr Bitterkeit benötigen, sollte der Hopfen früher hinzugegeben werden. Erwarten Sie eine harzige, zitrusartige Note.
Brauanwendungen und bewährte Verfahren
Bullion-Hopfen sind vielseitig einsetzbar und eignen sich sowohl als Bitter- als auch als Aromahopfen. Dank ihres hohen Alpha-Säuregehalts sind sie ideal für frühe Hopfengaben beim Kochen, während ihre Aromen von dunklen Früchten und Gewürzen bei späteren Zugaben und beim Kalthopfen besonders gut zur Geltung kommen. Die gekonnte Verwendung von Bullion-Hopfen ermöglicht ein ausgewogenes Verhältnis von klarer Bitterkeit und komplexem Aroma.
Bei der Planung Ihres Hopfenplans für Bullion sollten Sie anfangs vorsichtig dosieren. Der Co-Humulon-Gehalt des Hopfens kann bei zu hohen IBU-Werten zu einem bitteren Geschmack führen. Um dies zu vermeiden, verwenden Sie niedrigere IBU-Werte oder mischen Sie Bullion mit einem milderen Hopfen wie Sterling oder Bravo, um die Bitterkeit abzumildern.
Für ein intensiveres Aroma geben Sie die Brühwürfel in den letzten 10–20 Minuten des Kochens oder im Whirlpool hinzu, um die ätherischen Öle zu erhalten. Dadurch werden Aromen von schwarzer Johannisbeere, Pflaume und erdigen Gewürzen hervorgehoben. Für einen frischeren Abgang kombinieren Sie die späte Zugabe von Brühwürfeln mit Zitrus- oder blumigen Hopfensorten wie Cascade, um die Kopfnoten zu verstärken.
Durch das Kalthopfen werden duftende dunkle Frucht- und Gewürznoten hervorgehoben. Beginnen Sie mit moderaten Mengen und erhöhen Sie diese für ein intensiveres Aroma. Passen Sie Ihren Hopfenplan an, um das Aroma gegenüber der Bitterkeit zu betonen, indem Sie die anfänglichen IBU-Gaben reduzieren und mehr späte oder Kalthopfengaben hinzufügen.
- Verwenden Sie ganze Blätter oder Pellets von Lupulin; Lupulinpulver ist bei großen Verarbeitern nicht üblich.
- Passt gut zu malzbetonten Basen: Braune oder Schokoladenmalze ergänzen die Frucht- und Gewürznoten von Bullion.
- Kombinieren Sie es mit komplementären Hopfensorten: Cascade, Sterling oder Bravo sorgen für Frische und Komplexität.
Experimenteller Tipp: Falls die Bitterkeit zu stark erscheint, reduzieren Sie die anfängliche Hopfengabe um 20–30 % und erhöhen Sie die Mengen beim Whirlpool- oder Kalthopfen. Kleine, schrittweise Anpassungen ermöglichen es Ihnen, das Verhältnis von Bitterkeit und Aroma bei Bullion zu verfeinern, ohne Fehlgeschmäcker zu riskieren.
Sowohl Hobbybrauer als auch Profis sollten ein detailliertes Protokoll über den Einsatz von Bullion-Hopfen bei jedem Brauvorgang und die sensorischen Ergebnisse führen. Dieses Protokoll hilft Ihnen, das Gleichgewicht zwischen Bitterkeit und Aroma optimal abzustimmen und so reproduzierbare Biere zu brauen, die die Stärken von Bullion hervorheben.
Kompatible Bierstile und Rezeptideen
Bullion eignet sich am besten für malzbetonte Biere. Seine Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und Erde harmonieren hervorragend mit Karamell, Toffee und Röstmalz. Es wird häufig in Portern, Stouts, dunklen Ales, Doppelbocks, Barley Wines und Old Ales verwendet.
Bei Stouts und Portern verstärkt Bullion das Röstmalz mit Aromen von schwarzer Johannisbeere und feinen Gewürzen. Geben Sie es spät im Kochprozess und als Kalthopfung hinzu, um seine Aromen zu erhalten. Bei Imperial Stouts kombinieren Sie Bullion mit einem neutralen, alpha-reichen Bitterhopfen für die Grundbitterwerte. Geben Sie Bullion dann spät im Kochprozess hinzu, um dem Bier mehr Tiefe zu verleihen.
Kleinere Biere profitieren von einer sorgfältigen Zugabe von Malzextrakt. Braune Ales und schottische Ales gewinnen durch eine leichte späte Zugabe an Komplexität, indem sie eine feine Note dunkler Früchte verleihen, ohne das Malz zu überdecken. Bitterbiere und dunkle Lagerbiere erhalten durch einen moderaten Einsatz von Malzextrakt an Komplexität.
Entdecken Sie Balance und Gewicht mit diesen Rezeptideen für Brühe:
- Robust Porter: Maris Otter Basis, Kristallmalz, 60–80 IBU von Bravo oder Columbus, Bullion bei 10–5 Minuten und 3–7 g/L Kalthopfung.
- Imperial Stout: Maische mit hohem Stammwürzegehalt, Bitterkeit mit Magnum oder Columbus, späte Zugabe von Bullion für das Aroma, gefolgt von einem kurzen Kalthopfen zur Erhaltung des Röstcharakters.
- Old Ale/Barleywine: Hoher Alkoholgehalt, komplexe Malzmischung, Bullion-Hopfen im späten Hopfenprogramm, um vielschichtige Fruchtnoten gegen die starke Malzsüße zu erzeugen.
- Brown/Scottish Ale: Leichte Zugabe von spätem Bullion, mit dem Ziel, eine subtile Würze und eine Note von dunklen Früchten zu erzielen, die den Geschmack unterstützen, aber nicht überdecken.
Kombinieren Sie Bullion mit diesen Hopfensorten für ein ausgewogenes Aroma: Cascade oder Sterling für eine hellere Zitrusnote, Bravo oder Columbus für eine kräftige Bitterkeit in stärkeren Bieren und Brewer's Gold oder Northern Brewer für einen klassischen, traditionellen Charakter. Diese Kombinationen helfen dabei, mit Bullion ausgewogene Biere zu brauen und gleichzeitig den malzbetonten Kern jedes Rezepts zu bewahren.

Alternativen zu Bullion-Hopfen und vergleichbare Sorten
Die Wahl eines Ersatzes für Bullion hängt davon ab, ob Sie Aromen dunkler Früchte oder eine kräftige Bitterkeit bevorzugen. Bramling Cross bietet Noten von schwarzer Johannisbeere und Beeren und spiegelt damit die fruchtige Seite von Bullion wider. Galena und Brewer's Gold hingegen bringen tiefere, harzige Fruchttöne ein und bilden so den dunkleren Charakter von Bullion nach.
Für die Bitterung eignen sich Nugget, Columbus, Chinook und Newport gut. Sie liefern einen hohen Gehalt an Alpha-Säuren und eine ausgeprägte Bitterkeit, die der Bitterkeit von Bullion beim Kochen entspricht. Columbus und Chinook werden aufgrund ihrer Bitterkeit oft bevorzugt.
Erfahrene Brauer mischen verschiedene Tabaksorten, um sowohl Aroma als auch Bitterkeit nachzuahmen. Eine gängige Mischung kombiniert Brewer's Gold oder Bramling Cross für das Aroma mit Columbus oder Nugget für den kräftigen Geschmack. Diese Kombination ahmt das harzige Aroma dunkler Früchte und den klaren Bittergeschmack von Bullion nach.
Northern Brewer (amerikanische und deutsche Sorten) und Mount Rainier eignen sich gut für dunkle Ales und Stouts. Northern Brewer verleiht holzige, harzige Noten, die malzbetonte Rezepte ergänzen. Mount Rainier sorgt für Ausgewogenheit, ohne die hopfenbedingte Fruchtigkeit zu überdecken.
- Primäre Aromaersatzstoffe: Bramling Cross, Brewer's Gold, Galena.
- Primäre Bitterkeitsersatzprodukte: Nugget, Columbus, Chinook, Newport.
- Vielseitige Optionen: Northern Brewer, Mount Rainier.
Wählen Sie für Bullion-Hopfen eine Alternative, die dessen Funktion in Ihrem Rezept entspricht. Wird Bullion erst spät für das Aroma verwendet, greifen Sie zu Bramling Cross oder Brewer's Gold in geringerer Menge. Zum Bitterhopfen im Braukessel verwenden Sie am besten Columbus, Nugget oder Chinook und reduzieren die Mengen aufgrund des höheren Alpha-Säuregehalts.
Praktisches Ausprobieren und Anpassen ist entscheidend. Beginnen Sie mit kleinen Testmengen, wenn Sie ähnliche Hopfensorten wie Bullion verwenden. Achten Sie auf Unterschiede in der Intensität der dunklen Fruchtaromen und der Harzigkeit. Optimieren Sie dann die Hopfenmenge bei zukünftigen Brauvorgängen, um die Nachahmung zu verfeinern.
Lagerung, Handhabung und Verfügbarkeit von Lupulin
Bullion-Hopfen weist im Vergleich zu modernen Sorten eine geringere Lagerstabilität auf. Tests ergaben einen Gehalt an Alpha-Säuren von 40–50 % nach sechs Monaten bei 20 °C. Brauer müssen daher frische Chargen verwenden, um optimale Alpha-Werte zu erzielen.
Um die Haltbarkeit zu verlängern, können Pellets oder ganze Dolden vakuumverpackt und eingefroren werden. Kalte, sauerstoffarme Bedingungen verlangsamen den Verlust von Alpha-Säure und den Ölabbau. Hopfen sollte in sauerstoffdichten Beuteln gelagert und gegebenenfalls Sauerstoffabsorber hinzugefügt werden.
Bei der Ernte und Verarbeitung ist Sorgfalt geboten. Die Eichelzapfen sind kompakt und schwer; unsachgemäße Behandlung kann die Lupulineinschlüsse beschädigen und den Aromaverlust beschleunigen. Pellets komprimieren das Lupulin für eine gleichmäßige Dosierung, während ganze Zapfen die Öle in der Maische und im Whirlpool unterschiedlich freisetzen.
- Die Pellets werden nach Gewicht abgemessen, um eine gleichbleibende Bitterkeit und ein gleichbleibendes Aroma zu gewährleisten.
- Verwenden Sie ganze Hopfenzapfen zum Kalthopfen, wenn eine lockerere Ölabgabe gewünscht ist.
- Geöffnete Beutel im Gefrierschrank aufbewahren und Auftauzyklen minimieren.
Kommerzielle Lupulinkonzentrate wie Cryo, LupuLN2 oder Lupomax sind für Rohhopf von großen Verarbeitern wie Yakima Chief Hops oder Hopsteiner nicht erhältlich. Rohhopf-Lupulin in Pulverform ist nicht verfügbar; beziehen Sie es daher als ganze Dolden oder in Pelletform von seriösen Anbietern.
Beim Kauf sollten Sie das Erntejahr und die Alpha-Werte der Charge überprüfen. Verschiedene Lieferanten können unterschiedliche Werte angeben. Frisch geernteter Hopfen sorgt für eine bessere Lagerstabilität und ein authentischeres Aroma im fertigen Bier.
Kommerzielle Verfügbarkeit und Bezugsquellen für Bullion-Hopfen
Rohhopfen findet man gelegentlich bei spezialisierten Hopfenfarmen und Nischenhändlern. Nach 1985 ging die kommerzielle Produktion zurück. Dennoch bieten Landwirte und auf handwerklich gebraute Händler weiterhin kleine Mengen an. Diese sind für Brauer gedacht, die die einzigartigen Eigenschaften dieser Sorte suchen.
Zu den namhaften Lieferanten zählen Northwest Hop Farms in Kanada und US-amerikanische Anbieter wie Hops Direct. Einzelhändler und Marktplätze wie Amazon bieten Hopfenpellets und ganze Dolden an. Plattformen wie Beermaverick helfen Brauern, verfügbare Bestände zu finden.
Bei Bullion-Hopfen kann es je nach Erntejahr zu Schwankungen kommen. Alpha-Säuregehalt, Aromaintensität und Verpackungsoptionen können variieren. Prüfen Sie daher vor dem Kauf immer die Chargen- oder Erntejahrangaben beim Lieferanten.
- Verfügbarkeit: begrenzte Mengen und saisonale Nachlieferungen.
- Verpackung: Je nach Lieferant als ganze Kegel oder als Pellets.
- Spezifikationen: Bitte überprüfen Sie den Alpha-Säuregehalt und das Erntejahr auf der Produktseite.
- Versand: Die meisten US-Lieferanten versenden landesweit; kanadische Farmen versenden innerhalb Kanadas.
Für Hobbybrauer und Kleinbrauereien empfiehlt es sich, Preise und Lieferzeiten verschiedener Anbieter zu vergleichen. Erkundigen Sie sich nach Lagerung und Chargenprüfung, um eine gleichbleibende Bitterkeit oder ein gleichbleibendes Aroma in Ihren Rezepten zu gewährleisten.
Wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie die Hopfensorte Bullion kaufen können, wenden Sie sich zunächst an bekannte Hopfenfarmen und spezialisierte Händler. Prüfen Sie anschließend, ob noch Restbestände auf anderen Märkten verfügbar sind. Geduld ist beim Kauf einer weniger verbreiteten Sorte wie Bullion wichtig.
Ertrag, Wirtschaftlichkeit und kommerzielle Überlegungen
Die Ertragsberichte der Hopfensorte Bullion unterstreichen ihre außergewöhnliche Produktivität. Aufzeichnungen weisen häufig 2000–2400 kg pro Hektar aus, was etwa 1780–2140 Pfund pro Acre entspricht. Dies machte Bullion in der Vergangenheit zu einer beliebten Sorte für Großanbauer.
Die Wirtschaftlichkeit der Bullion-Produktion wurde durch Ertrag und Alpha-Säuregehalt beeinflusst. Hohe Erträge und ein solides Alpha-Säurepotenzial machten sie im Vergleich zu reinen Aromasorten kosteneffizient. Brauereien konnten ihren Wert nutzen, wenn Preise und Nachfrage übereinstimmten.
Die wirtschaftlichen Aspekte des Hopfenanbaus umfassen auch Krankheitsrisiken und Lagerung. Rohhopfen ist anfälliger für Viren als einige moderne Sorten. Dies erhöht die Bewirtschaftungskosten für die Anbauer und birgt ein Versorgungsrisiko für die Abnehmer.
Die Lagerfähigkeit stellt einen weiteren wirtschaftlichen Nachteil dar. Bullion-Hopfen verlieren tendenziell schneller an Lupulinqualität als Super-Alpha-Sorten. Dies beeinträchtigt ihre langfristige Verwertbarkeit, insbesondere in Lieferketten, die eine längere Lagerung oder den Export erfordern.
Mitte der 1980er-Jahre verlagerte sich der Trend beim Hopfenanbau hin zu Super-Alpha-Hopfensorten wie Magnum und Nugget. Viele kommerzielle Betriebe stellten ihre Anbauflächen um, um die Marktnachfrage nach höheren und stabileren Alpha-Säuren zu decken. Dennoch bewirtschaften spezialisierte Anbauer weiterhin kleine Flächen für Craft-Brauereien und Nischenmärkte.
- Auswirkungen auf die Versorgung: Eine begrenzte Produktion kann zu unregelmäßiger Verfügbarkeit führen.
- Preisvariabilität: Erntemenge und Alpha-Niveau beeinflussen die Kosten pro Kilogramm.
- Hinweis für Käufer: Achten Sie beim Kauf von Hopfen auf das Erntejahr und die getesteten Alpha-Werte.
Diese wirtschaftlichen Aspekte sind für Brauer, die ein ausgewogenes Verhältnis von Bittereinheiten (IBU) und Geschmack anstreben, von entscheidender Bedeutung. Wenn Rohbrühe verfügbar ist, sollten die Rezepturen anhand der gemessenen Alpha-Werte angepasst werden. Bei älteren Chargen ist zudem eine Probenahme zur Überprüfung des Aromaverlusts empfehlenswert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der historische wirtschaftliche Vorteil von Edelmetallen unbestreitbar ist. Die aktuelle Produktionslage erfordert jedoch ein sorgfältiges Risikomanagement, zielgerichtete Märkte und eine klare Kommunikation zwischen Erzeugern und Brauereien.
Anbau von Bullion-Hopfen: Sortenpflege und bewährte Verfahren
Bullion ist eine wüchsige, schnellwachsende Hopfensorte. Aufgrund ihrer kräftigen Triebe und des hohen Ertrags im Hopfengarten benötigt sie eine stabile Rankhilfe und frühzeitige Laubwandpflege.
Wählen Sie gut durchlässige, fruchtbare Böden in voller Sonne. Für die Hopfensorte Bullion gelten die üblichen Anbaumethoden. Bereiten Sie die Beete vor, kontrollieren Sie die Bodenfeuchtigkeit und bewässern Sie regelmäßig, ohne Staunässe zu verursachen.
Verwenden Sie zertifizierte, virusfreie Rhizome, um Hopfenviren zu vermeiden. Hopfenwurzeln sind besonders anfällig für bestimmte Viren. Der Bezug von Rhizomen aus seriösen Baumschulen reduziert das Risiko und schützt die Gesundheit Ihrer Hopfenbeete.
Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten. Falscher Mehltau kann trotz mäßiger Resistenz auftreten. Achten Sie auf strenge Hygiene und integrierten Pflanzenschutz. Verticillium-Resistenz ist zwar vorteilhaft, aber bleiben Sie wachsam gegenüber anderen Bedrohungen.
- Stütze: strapazierfähige Schnur oder Drahtspalier in 14–18 Fuß Höhe.
- Abstand: Sorgen Sie für ausreichend Platz für die Luftzirkulation, um den Krankheitsdruck zu begrenzen.
- Rückschnitt: Entfernen Sie die unteren Triebe, um die Durchblutung und den Lichteinfall zu verbessern.
Erwarten Sie frühe Reife und schwere, kompakte Zapfen. Eine sorgfältige Ernteplanung ist entscheidend. Die Zapfen können dicht stehen und sich schwerer pflücken lassen. Organisieren Sie Arbeitskräfte und Erntezeitpunkt entsprechend dem kurzen Erntefenster.
Die richtige Behandlung nach der Ernte erhält die Qualität. Schnelles Trocknen, Vakuumverpackung und Kühllagerung bewahren die Alpha-Säuren und flüchtigen Öle. Vermeiden Sie längere Lagerung von Bullion-Hopfen bei Raumtemperatur.
Dokumentieren Sie Herkunft und Gesundheitszustand der Pflanzen. Überprüfen Sie die Baumschulzertifizierung vor der kommerziellen Anpflanzung. Dies minimiert das Risiko einer Virusinfektion und gewährleistet zuverlässige Ergebnisse beim Anbau von Bullion.
Vergleich von Bullion-Hopfen mit verwandten Sorten
Bullion und Brewer's Gold haben eine gemeinsame Herkunft. Beide zeichnen sich durch harzige, dunkle Frucht- und Gewürznoten aus und eignen sich ideal für Brown Ales und Porter. Beim Vergleich von Bullion und Brewer's Gold fallen die ähnlichen Fruchtaromen, aber auch die leicht unterschiedlichen Bitterkeiten und die geringere Verfügbarkeit auf.
Super-Alpha-Sorten wie Columbus, Galena und Chinook werden häufig zum Bitterrösten verwendet. Bullion liegt im selben Alpha-Bereich, weist aber eine geringere Lagerstabilität auf. Der Vergleich mit Galena zeigt, dass Bullion in einigen Analysen höhere Co-Humulon-Werte aufweist.
Bramling Cross und Bullion bieten beide Noten von Beeren und schwarzen Johannisbeeren. Dadurch eignen sie sich für bestimmte Aromaprofile. Bramling Cross ist möglicherweise besser geeignet für ausgeprägte Aromen dunkler Früchte, während Bullion für mittlere bis hohe Alpha-Säuren mit Aromapotenzial geeignet ist.
Die praktische Anwendung variiert je nach Aroma- oder Bitterhopfen. Moderne High-Alpha-Hopfen zeichnen sich durch eine stabile, neutrale Bitterkeit aus. Bullion kombiniert mittlere bis hohe Alpha-Säure mit Aroma und eignet sich daher für Rezepte, die sowohl Bitterkeit als auch Charakter erfordern.
Die Wahl der Hopfensorten hängt davon ab, ob Aroma oder Bitterkeit im Vordergrund stehen. Für Rezepte, bei denen die Bitterkeit im Vordergrund steht, eignen sich Columbus oder Galena. Für aromatische, dunkle Fruchtnoten sind Bramling Cross oder Brewer's Gold empfehlenswert. Abschnitt 8 enthält konkrete Beispiele für den Austausch von Hopfensorten sowie Richtwerte für das Hopfenverhältnis in Rezepten.

Kommerzielle Biere und Verkostungsanleitungen mit Bullion
Brauer, die mit Bullion arbeiten, lernen dessen Stärken oft durch die Verkostung von Bieren kennen, die mit Bullion in großem Maßstab gebraut wurden. Zu den bekanntesten kommerziellen Beispielen zählen das Bullion Pale Ale und das 1770 London Porter von Brumaison Craft Brewing, Carton of Milk von Carton Brewing sowie Biere von Avery Brewing wie Ellie's Brown und The Beast. Das Autumn Pale von Cellar Head Brewing und das hopfenbetonte Session IPA von Old Dairy Brewery bieten weitere Einblicke in die Praxis.
Nutzen Sie diesen Bullion-Verkostungsleitfaden, um sich auf die Kernmerkmale zu konzentrieren. Beginnen Sie mit dem Aroma und achten Sie auf Noten dunkler Früchte wie schwarze Johannisbeere und eine würzige, kräuterartige Nuance. Gehen Sie dann zum Gaumen über und prüfen Sie die beerenartige Tiefe, die bei Portern und Stouts hinter Röst- oder Schokoladenmalz liegen sollte.
Beurteilen Sie als Nächstes die wahrgenommene Bitterkeit. Wenn Bullion früh für die Bitterkeit sorgt, kann dies einen rauen oder schärferen Geschmack hervorrufen. Vergleichen Sie dies mit Bieren, die mit Bullion gebraut werden, bei denen späte Hopfengaben oder Mischungen die Bitterkeit abmildern und die Fruchtigkeit hervorheben.
- Achten Sie auf Aromen von dunklen Früchten und Gewürzen in der Nase.
- Beurteilen Sie bei dunklen Bieren die fruchtige Note im Mittelteil des Gaumens im Vergleich zum Malzröstgeschmack.
- Beachten Sie, ob die Bitterkeit eher scharf oder abgerundet ist, je nachdem, wann der Hopfen gegart wurde.
- Achten Sie bei Pale Ales auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen helleren und kräftigeren Hopfensorten, um eine zu starke Fruchtnote zu vermeiden.
Bei Verkostungen mit Bullion-Bieren sollten sortenreine Biere mit Blends verglichen werden. Ellie's Brown kombiniert beispielsweise Bullion mit Cascade und Sterling, um dunkle Fruchtaromen abzumildern. The Beast zeigt, wie die Mischung von Bullion mit Columbus und Styrian Golding die Komplexität erhöht und einen eindimensionalen Charakter reduziert.
Für Brauer, die Rezepte planen, empfiehlt dieser Bullion-Verkostungsleitfaden, Bullion in hellen, leichten Biersorten sparsam einzusetzen. In dunkleren Biersorten sollte Bullion als Ergänzung zu Röstmalzen verwendet werden, wo seine beerenartige Tiefe eine Bereicherung und nicht störend wirkt.
Historische und moderne Rezepte, die die Bullion-Technologie in den Vordergrund stellen
Mitte des 20. Jahrhunderts schätzten britische und amerikanische Brauereien Bullion wegen seiner Bitterkeit und seines Aromas. Sein hoher Gehalt an Alpha-Säuren war ideal für Biere, die sowohl Bitterkeit als auch einen harzigen Charakter benötigten. Courage und Bass beispielsweise verwendeten Bullion wegen seines kräftigen Körper und seiner subtilen Johannisbeernoten.
Historisch gesehen wurde Brühwürz für eine ausgewogene Bitterung mit späten Zugaben verwendet. Dieser Ansatz prägte viele Brühwürzrezepte, die den Fokus auf Gewürze und dunkle Früchte anstatt auf helle Zitrusaromen legten. Porter und Stouts jener Zeit bevorzugten Brühwürz, da es die Stärke des Bieres milderte und die Aromen verstärkte.
Auch heute noch wenden Brauer diese Prinzipien an. Ein Bullion Porter-Rezept beginnt oft mit Maris Otter oder zweizeiliger Gerste, dazu kommen brauner Zucker und 10–20 % Kristallmalz. Bullion wird nach 60 Minuten für einen moderaten Bitterkeitswert hinzugegeben. Größere Mengen werden später im Kochprozess und während des Whirlpools hinzugefügt. Durch Kalthopfung werden Aromen von schwarzer Johannisbeere und Harz verstärkt, ohne eine unangenehme Bitterkeit zu erzeugen.
Für ein Imperial Stout werden zu Beginn des Kochvorgangs neutrale, hochalphabetische Bitterhopfen verwendet. Die Brühe wird erst nach 15 Minuten, im Whirlpool und beim Kalthopfen hinzugegeben. Dieses Verfahren bewahrt den Röstmalzcharakter und fügt gleichzeitig fruchtige und würzige Noten der Brühe hinzu.
Auch ältere Ale- und Barleywine-Rezepte profitieren von Bullion. Es wird spät zugegeben und dient als Reifehopfen. Kleine Mengen im Whirlpool und eine leichte Flaschengärung mit Kalthopfen verleihen dem Bier neben oxidativen Malznoten fruchtige Nuancen. Diese Technik steigert die aromatische Komplexität gereifter Ales.
Praktische Tipps sind unerlässlich. Überprüfen Sie stets den Alpha-Säuregehalt jeder Bullion-Charge und berechnen Sie die IBUs entsprechend neu. Für ein aromatischeres Bier bevorzugen Sie späte Hopfengaben, Whirlpool-Hopfen und Kalthopfen gegenüber frühem Bitterhopfen. Passen Sie die Maische- und Kristallhopfenmengen an, um das Frucht- und Harzprofil des Hopfens zu unterstützen.
- Beginnen Sie mit der Bitterung mit Bullion für eine solide Basis bei Session Portern.
- Verwenden Sie Bullion 15 Minuten im Whirlpool bei Imperial Stouts, um ein vielschichtiges Aroma zu erzeugen.
- Bei älteren Ales wird eine geringe Menge Hopfen für die Kalthopfung verwendet, um während der Reifung frische Fruchtnoten zu erzielen.
Mythen entlarvt und Brauertipps für die Arbeit mit Bullion
Viele Mythen ranken sich um Bullion-Hopfen in Brauhäusern. Eine weit verbreitete Annahme ist, dass Bullion nur zum Bitterhopfen geeignet sei. Tatsächlich kann er aber auch, wenn er später verwendet oder kaltgehopft wird, Aromen von dunklen Früchten und Gewürzen beisteuern.
Ein weiterer Irrglaube ist, dass Goldbarren vom Markt verschwunden seien. Zwar ging die Anbaufläche nach den 1980er Jahren zurück, doch spezialisierte Anbieter und Kleinbauern sorgen dafür, dass Goldbarren weiterhin für besondere Chargen erhältlich sind.
- Die wahrgenommene Bitterkeit lässt sich durch Mischen reduzieren. Kombinieren Sie Bullion mit einem Hopfen mit niedrigem Co-Humulon-Gehalt, um die Bitterkeit abzumildern, ohne Alpha-Säuren zu verlieren.
- Die IBU-Zugabe sollte nach hinten verschoben werden. Frühe Bitterzugaben sollten reduziert und späte oder Whirlpool-Zugaben erhöht werden, um Frucht- und Gewürznoten hervorzuheben.
- Anpassungen für die Pelletverwendung sind erforderlich. Da es für Bullion weder Cryo noch Lupomax gibt, ist mit Pellets oder ganzen Kegeln zu rechnen und die Ausnutzungsraten für Pellets entsprechend anzupassen.
Frische ist bei Bullion-Hopfen entscheidend. Verwenden Sie Hopfen aus kürzlich erfolgten Ernten und lagern Sie ihn gefroren und vakuumverpackt. So bleiben Aroma und Alpha-Säure erhalten.
Falls Bullion nicht verfügbar ist, empfiehlt sich eine Alternative. Mischen Sie Bramling Cross oder Brewer's Gold für mehr Aroma mit einer neutralen, alpha-reichen Sorte wie Columbus oder Galena. Diese Kombination vereint Bitterkeit und dunkle Fruchtaromen.
Beachten Sie diese Tipps zum Brauen mit Bullion-Hopfen für Ihre Rezepte: Geben Sie den Hopfen bevorzugt spät hinzu, achten Sie auf den Einfluss von Co-Humulon und planen Sie Ihren Hopfenvorrat anhand von Pellets oder ganzen Dolden. Wenn Sie diese Richtlinien befolgen, wird das Brauen mit Bullion-Hopfen berechenbarer und lohnender.

Abschluss
Bullion-Hopfen – Kurzbeschreibung: Bullion wurde 1919 am Wye College entwickelt und 1938 auf den Markt gebracht. Es handelt sich um einen vielseitig einsetzbaren Hopfen. Er stammt von einem wilden Hopfen aus Manitoba ab und ähnelt Brewer's Gold. Diese Herkunft verleiht Bullion seinen unverwechselbaren Charakter mit Noten dunkler Früchte, würzig-erdigen Aromen und einem mittleren bis hohen Gehalt an Alpha-Säuren. Diese Eigenschaften wirken sich, bei sorgfältiger Verwendung, positiv auf Bitterung und Aroma aus.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen bezüglich Bullion als Brauhopfen zählt seine Stärke in malzbetonten und dunklen Bierstilen. Er eignet sich hervorragend für Stouts, Porter und Brown Ales und verleiht ihnen mehr Tiefe. Für ein besseres Aromaprofil empfiehlt sich die späte Hopfengabe und das Kalthopfen. Als primärer Bitterhopfen kann er jedoch einen herben Geschmack erzeugen. Viele Brauer entscheiden sich daher für eine spätere Zugabe oder das Mischen mit anderen Hopfensorten, um den Abgang zu verfeinern.
Praktischer Hinweis: Überprüfen Sie stets die Alpha-Werte jedes Erntejahres. Lagern Sie Hopfen gefroren und vakuumverpackt, um die Qualität zu erhalten. Wenn Bullion schwer erhältlich ist, ziehen Sie Alternativen wie Brewer's Gold, Northern Brewer, Bramling Cross und Galena in Betracht. Hinweise für den Handel: Trotz seiner hohen Erträge war Bullion anfällig für Krankheiten und hatte Probleme bei der Lagerung, was seinen großflächigen Einsatz einschränkte. Er ist weiterhin über spezialisierte Händler für Hobbybrauer und Craft-Brauer erhältlich.
Abschließende Empfehlung: Für komplexe Aromen dunkler Früchte und würziger Noten sollte Bullion-Hopfen in Rezepten mit Bedacht eingesetzt werden. Diese Empfehlung unterstreicht die Wichtigkeit später Hopfengaben, dosierter Bitterung und sachgemäßer Lagerung. So bleibt der einzigartige Charakter dieser historisch bedeutsamen Hopfensorte erhalten und ihr volles Potenzial wird ausgeschöpft.
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